Einsatzort: Ibbenbüren, An der Mauritiuskirche

Alarmierte Löschzüge: Dienstbetrieb, Stadtmitte 1, Stadtmitte 2, Laggenbeck, Dörenthe, überörtlich Drehleiter aus Rheine, Gelenkmast aus Lengerich, Fw Mettingen

Einsatzbericht: Am Freitagabend wurden der Dienstbetrieb und beide Löschzüge Stadtmitte unter dem Stichwort „Gebäudebrand groß“ alarmiert. Kurz darauf wurde Vollalarm für die Feuerwehr Ibbenbüren ausgelöst.

In der Ibbenbürener Innenstadt, an der Straße An der Mauritiuskirche, war eine brennende Halle gemeldet worden. Es handelte sich um einen Gebäudekomplex mit einer alten Lagerhalle nebst Geschäftsräumen und zwei anschließenden Wohngebäuden. Bei Eintreffen der ersten Kräfte standen die Lagerhalle und Teile des einen Wohnhauses bereits in Vollbrand.

Zunächst wurden alle  Bewohner der Häuser herausgebracht bzw. sichergestellt, dass sich niemand mehr in den Gebäuden befand. Es gab keine Verletzten. Insgesamt wurden 15 Bewohner zunächst im nahen Klinikum Ibbenbüren untergebracht und betreut. Dort wurde gemeinschaftlich vom Bürgermeister, der Ordnungsbehörde und dem DRK ein weiterer Verbleib der Betroffenen, die alle nicht in ihre Wohnungen zurück konnten, organisiert.

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da der starke Wind die Brandausbreitung stark beschleunigte, so dass das Feuer sehr schnell von der Lagerhalle auf den Dachstuhl der Wohnungen übergegriffen hatte. Zur Unterstützung der bereits eingesetzten Kräfte aller vier Löschzüge der Feuerwehr Ibbenbüren wurden daher zwei weitere Drehleitern und ein zusätzlicher Löschzug angefordert. Hierzu wurden die Drehleiter der Feuerwehr Rheine, der Gelenkmast der Feuerwehr Lengerich und die Feuerwehr Mettingen mit zwei LF und einem TLF eingesetzt.

Die Wasserversorgung konnte problemlos durch in der Nähe des Brandobjektes befindliche Unter- und Überflurhydranten sichergestellt werden. Die Einsatzstelle war von der Polizei großräumig abgesperrt worden, so dass diese Arbeiten reibungslos laufen konnten. Auf dem Parkplatz eines benachbarten Elektronikfachmarktes wurde der Bereitschaftsraum für alle Kräfte eingerichtet. Durch den Löschzug Dörenthe wurde dort mit der Ausrüstung des DekonP ein Versorgungszelt eingerichtet, wo sich die Einsatzkräfte entsprechend aufwärmen und mit Essen und Getränken stärken konnten. Außerdem stand Wechselbekleidung für diejenigen zur Verfügung, deren Einsatzkleidung zu stark durchnässt worden war.

Um die Unfallgefahr für die eingesetzten Kräfte so gering wie möglich zu halten, waren Mitarbeiter des Bauhofs mit Streusalz wegen des gefrierenden Löschwassers im Einsatz.

Wenige Meter neben der Lagerhalle verläuft die zweigleisige Bahnstrecke Rheine – Osnabrück, deren Vollsperrung veranlasst und vom Notfallmanagement der Bahn auch durchgeführt wurde. Ebenso wurde der Streckenabschnitt stromlos geschaltet um ein gefahrloses Arbeiten mit den Drehleitern zu ermöglichen. Im Einsatzverlauf stürzten außerdem Gebäudeteile auf den Bahndamm und es wurden Löschmaßnahmen vom Gleiskörper aus vorgenommen.

Der Brand ging mit einer enormen Rauchentwicklung einher. Zum Schutz der Bevölkerung wurde daher eine entsprechende Warnung ausgegeben, die u.a. über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) verbreitet wurde. Im Laufe der Nacht konnte Entwarnung gegeben werden. Mit dem Spezialfahrzeug ABC-Erkunder, welches vom Löschzug Laggenbeck bedient wird, wurden während des Einsatzes Schadstoffmessungen im Rauch an verschiedenen Messpunkten vorgenommen, die aber alle negativ ausfielen.

Durch den massiven und gezielten Löscheinsatz ist es schließlich gelungen, eines der beiden Wohngebäude vor Brandschaden zu bewahren und ein Übergreifen der Flammen – zum Beispiel durch Funkenflug – auf die benachbarte Mauritiuskirche zu verhindern. Die Lagerhalle wurde hingegen komplett vom Feuer zerstört. In Absprache mit einem Baustatiker und dem Eigentümer wurde noch in der Nacht mit Abrissarbeiten begonnen. Erst so konnten die Nachlöscharbeiten effektiv durchgeführt werden.

Diese Nachlöscharbeiten wurden im weiteren Verlauf der Nacht von Mannschaften des LF10-1, des TLF4000 und der DLK23 weitergeführt. Die übrigen der insgesamt rund 130 Kräfte rückten gegen 4 Uhr am Samstagmorgen ab. An den Standorten wurde dann noch die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wiederhergestellt.

Update, Samstagmittag:

Die Abriss- und damit einhergehenden Nachlöscharbeiten dauern weiter an. Die eingesetzten Kräfte wurden teils durch hauptamtliche Kräfte (morgens) und durch den erneut alarmierten Löschzug Stadtmitte 2 (mittags) unterstützt bzw. ausgetauscht.

Link zum ersten Onlinebericht der IVZ (für Abonennten)
LINK zum IVZ-Folgebericht (für Abonennten)
Link zum Bericht auf NW-Media-TV

 

Eingesetzte Fahrzeuge: KdoW-1, KdoW-2 PKW-1, ELW-1, HLF20-1, MTF-3, DLK23, LF10-1, TLF4000, HLF20-2, GW-A, LF10-2, SW2000, WLF26-KR mit AB/MULDE, WLF26 mit AB Sonderlöschmittel, MTF-1, MTF-2, 2-HLF10, 2-LF10, 2-MTF, 2-ABC-Erkunder, 3-LF10, 3-Dekon-P, 3-MTF, RHN-5-DLK23, LNG-GM30, MTG-LF20, MTG-LF10, MTG-TLF3000, RTW-1, RTW-2 NEF

Kategorien: Alle Beiträge, Einsätze • Autor: ust