175 Jahre „Großer Stadtbrand Ibbenbüren“

24. September 2021, 07:00 UhrSchlagwörter: , ,

Am Freitag, den 24.09.2021, jährte es sich zum 175. Mal, dass in Ibbenbüren wohl eines der größten Brandereignisse der Stadtgeschichte stattgefunden hat. Am 24. September 1846 war mittags ein Feuer in der Bäckerei Freise ausgebrochen, das schnell um sich griff.  Damals brannten am Kirchplatz der evangelischen Kirche viele Wohnhäuser und zwei Schulgebäude ab. Auch die Kirche wurde stark beschädigt; der Turm mit den Glocken stürzte ein. Das Feuer breitete sich auf die obere Stadt bis zur katholischen Kirche aus. Selbst an der Großen Straße und der Nordstraße brannten noch Häuser. Es dauerte mehrere Tage, bis die letzten Feuer gelöscht waren.

Zu dieser Zeit bestand in Ibbenbüren bereits eine Feuerlösch-Ordnung und nach §16 dieser Verordnung 2 Löschkompagnien. Die Gemeinde verfügte auch schon seit etwa 1820 über 2 Brandspritzen und verschiedene Löschgeräte, die zunächst im Turm der evangelischen Kirche und später im Feuerwehrhaus an der Roggenkampstraße untergebracht waren. Trotzdem war die Brandbekämpfung immer noch sehr dürftig.

Die Originalberichte zu dem Brandereignis, die auch auf die Ursachenforschung eingehen, finden sich unter diesem Link auf der Website des Stadtmuseums Ibbenbüren.

Die Gründung Freiwilliger Feuerwehren vollzog sich in Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts. In Ibbenbüren wurde die Freiwillige Feuerwehr Stadt am 30. Juni 1878 gegründet. Sie bestand aus vier Abteilungen zu je 24 Mann. Es gab die Spritzenmannschaft, die Ordnungsmannschaft, die Rettungsmannschaft und die Wasserfahrer. Der erste Chef der Feuerwehr war der Amtmann Reinhard.

Der Feuerwehr stand um 1878 folgendes Inventar zur Verfügung:

eine große Spritze Nr. 1 mit Kupferrohr und 5 Rollen Schläuche
eine große Spritze Nr. 2 mit Kupferrohr und 3 Rollen Schläuche
eine Spritze Nr. 3 mit Kupferrohr und 3 Rollen Schläuche
eine Spritze Nr. 4, zweirädrig mit Kupferrohr und 3 Rollen Schläuche
2 große Leitern, 3 Wasserfässer, 300 m Hanfschläuche
2 Laternen, 24 lackierte Eimer, 22 Hanfeimer, 2 Feuerhaken
verschiedene Schraubenschlüssel, Hacken usw.

Quelle: Der Text stammt überwiegend aus dem Buch “125 Jahre Feuerwehr Ibbenbüren – 25 Jahre Jugendfeuerwehr Ibbenbüren”, aus dem Jahr 2003. Text: Stefan Plumpe, Thomas Kerk, © Stadtfeuerwehrverband Ibbenbüren e.V., aktuell ergänzt von Stefan Plumpe.

Hier der Link zu einem umfangreichen Bericht bei der IVZ-Online (nur für Abonnenten) 

Bilder: mit freundlicher Genehmigung des Stadtmuseums Ibbenbüren, der IVZ und der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren

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