Rettungsdienst: Maßnahmen zur Entlastung greifen

14. März 2022, 12:00 UhrSchlagwörter: , ,

Einsatzzahlen an der Wache Ibbenbüren gingen im vergangenen Jahr leicht zurück

Ibbenbüren, 14. März 2022. 2021 war für den Rettungsdienst in Ibbenbüren wieder ein anstrengendes Jahr. Zwar sind die Einsätze sowohl bei den Fahrten der Rettungstransportwagen (RTW) als auch bei den Krankentransportwagen (KTW) zurückgegangen, sie stehen aber immer noch auf hohem Niveau. „Die Entwicklung weist aber grundsätzlich in eine positive Richtung“, sagt Fachberater Feuerwehrarzt Dr. Michael Micke. Und doch: „Betrachtet man die Einsatzzahlen der drei RTW an der Wache Ibbenbüren, so sind deren Einsatzzahlen immer noch hoch, auch im Vergleich zu den umliegenden Wachen.“

Die Zahlen sind also weiter auf hohem Niveau – und das obwohl sich in Sachen Rettungsdienst in der jüngeren Vergangenheit viel getan hat. Durch die Einhäusigkeit und die Ausweitung der medizinischen Versorgung im Klinikum Ibbenbüren fallen eine Menge Sekundäreinsätze aus. „Das war immer eine große Zahl“, so Dr. Micke über diese Verlegungsfahrten. Das hat sich in der Tendenz auch in Ibbenbüren ausgewirkt. Und es sind zum Beispiel die Dienstzeiten des RTW in Mettingen von zwölf auf 24 Stunden ausgeweitet worden. Durch diese Dienstzeitausweitung sei vor allem die Einsatzbelastung in der Nacht für die Wache Ibbenbüren geringer geworden.

Die Gesamtzahl aller Rettungswagenfahrten ist in Ibbenbüren laut der Feuerwehr zur Verfügung stehender Zahlen von 7999 im Jahr 2020 auf 7259 im Jahr 2021 zurückgegangen. Bei den KTW-Fahrten ist die Zahl von 4690 auf 3939 gesunken. Ein wenig anders sieht es bei den Fahrten aus, die der Notarzt von der Wache Ibbenbüren aus machen muss. Die Anzahl seiner Einsätze ist im hohen Bereich des Vorjahres geblieben. „Unser Notarzteinsatzfahrzeug ist nach wie vor stark frequentiert“, betont Wachleiter Karl-Heinz Rolf.

„Wir sind sehr froh darüber, dass sich der Trend stetig steigender Zahlen für den Rettungsdienststandort Ibbenbüren jetzt ein wenig ändert. Dennoch haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer noch viel zu bewältigen, gerade unter den Pandemie-Bedingungen der vergangenen zwei Jahre“, betont Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer. Dafür gibt es Lob vom Chef. „Für diese Arbeit, diese Leistungsbereitschaft möchte ich ihnen danken. Die Stadt ist stolz auf sie.“

Die Stadt Ibbenbüren habe gemeinsam mit der Kreisverwaltung als Träger des Rettungsdienstes bei den Krankenkassen immer wieder auf die Problematik der Einsatzbelastung hingewiesen und in den vergangenen Jahren schon manche Verbesserung erreicht. „Diesen konstruktiven Dialog wollen und werden wir natürlich gerne fortsetzen. Besonders, wenn es die Entwicklungen vor Ort nötig machen.“

„Wir hatten sogar einen etwas stärkeren Rückgang der Einsätze erwartet“, sagt Dr. Michael Micke rückblickend auf 2021 unter Verweis auf die oben genannten Gründe. „So ist zu vermuten, dass die Zahl der Primäreinsätze weiter stetig gestiegen ist.“ Zur Erklärung: Ein Primäreinsatz ist ein Einsatz des Rettungsdienstes im Rahmen der Notfallrettung, bei dem ein bis dahin unversorgter Patient am Notfallort behandelt wird. Ein Sekundäreinsatz ist ein Einsatz des Rettungsdienstes oder des Intensivtransports, bei dem ein bereits versorgter Patient unter Überwachung zum Beispiel zwischen zwei medizinischen Einrichtungen verlegt wird.

„Im Augenblick können wir mit dieser Entwicklung zufrieden sein“, sagt Dr. Micke. Und es geht weiter: Ab diesem Jahr dürfte die Stationierung eines RTW im Zwölf-Stunden-Betrieb in Riesenbeck das rettungsdienstliche Personal der Wache in Ibbenbüren weiter entlasten – und zusätzlich die rettungsdienstliche Versorgung in der Region insgesamt verbessern.

Auch sind die sogenannten „First-Responder-Einsätze“ durch die Feuerwehr – also medizinische Einsätze, wenn kein RTW zur Verfügung stand – deutlich zurückgegangen. Micke: „Das hat sich insgesamt alles in die richtige Richtung entwickelt. Wir müssen natürlich die Zahlen im Blick behalten. Veränderungen stehen aus meiner Sicht nicht an.“ Denn: Im Jahre 2021 rückte ein Fahrzeug des Rettungsdienstes Ibbenbüren, zu dem auch die Wache in Hopsten zählt, 14.208 Mal zu einem Einsatz aus, im Durchschnitt 39 Mal pro Tag. „Das ist immer noch eine hohe Zahl. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr Ibbenbüren sind im Rettungsdienst immer noch stark belastet.“ Karl-Heinz Rolf als Leiter der Feuerwehr stimmt dem zu. „Das Pensum unserer Einsatzkräfte ist enorm.“

Und: Die Arbeit unter Coronabedingungen ist eine andere. „Wenn man unter Vollschutz arbeiten muss, dann ist das schon anstrengender, keine Frage“, sagt Dr. Micke. „Hinter jeder Einsatzzahl steckt eine höhere physische Belastung als früher.“ Und dann war da Anfang diesen Jahres auch noch „Omikron“, die hochansteckende Corona-Variante. Ob das die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes nochmal messbar nach oben befördert hat? Dr. Michael Micke ist da vorsichtig. „Messbar ist schwer zu sagen, da ja mit diesem Stichwort keine Transporte alarmiert werden“, sagt er. „Gefühlt sind vor allem die Infektionsfahrten im KTW-Bereich mehr geworden. Ich möchte aber da nicht spekulieren.“

(Quelle: Stadt Ibbenbüren)

 

 

 

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